Leder

Leder ist eine durch Gerbung chemisch haltbar gemachte Tierhaut, deren natürliche Faserstruktur weitgehend erhalten ist. Die Färbung von Leder erfolgt nach zwei Methoden, die zu unterschiedlichen Qualitäten führen. Bei der Transparentfärbung (Anilinleder) ziehen die wasserlöslichen Farbsubstanzen in jede Hautfaser ein und färben das Leder durch. Die Poren bleiben offen und das Leder wirkt weich und textilartig. Insektenstiche, Dornenrisse usw. bleiben erhalten. Sie sind charakteristische Echtheitsmerkmale, die die Optik des Naturprodukts ausmachen und keinen Anlass zu Reklamationen darstellen. Bei der Pigmentfärbung, auch Deckfärbung genannt, überdeckt mehrmals aufgespritzte Farbe die Hautstrukturen. Das Leder verliert zum Teil seine Natürlichkeit. Je stärker die Farbauftrag, desto geringer die Atmungsaktivität, das Leder wirkt kalt und erwärmt sich bei Körperkontakt langsamer. Nach dem Färben wird das Leder imprägniert, um es vor schneller Verschmutzung zu schützen. Für ein größeres Sofa werden 5 bis 6 Rinderhäute (ca. 25 qm) benötigt. Farbschwankungen und unterschiedliche Strukturverläufe sind ein Zeichen von Echtheit. Bei transparent gefärbtem Leder fällt viel Verschnitt an, weil nur einwandfreie Hautpartien verwendet werden. Das erklärt auch den oft großen Preisunterschied zu pigmentiertem Leder. Bei Polstermöbel mit Lederbezügen sind meistens mehr Nähte als bei Möbeln mit Stoffbezügen erforderlich, weil sich die Häute nicht in festgelegten Breiten und Längen produzieren lassen. Zusätzliche Teilungsnähte befinden sich oft in der Sitzfläche und im Rücken eines Sofas. Die für Polstermöbel am häufigsten verarbeiteten Lederarten sind Antikleder, Blankleder, Büffelleder, Dickleder, Huntingleder, Nappaleder, Neckleder, Nubukleder und Veloursleder. Siehe auch Lederarten.

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